Neue Mietwerte bei Hartz IV und Sozialhilfe in Wuppertal

Infolge zu niedriger Mietzahlungen durch das Jobcenter Wuppertal wurden Leistungsberechtigten in der Vergangenheit Monat für Monat rund 320.000 EUR an Unterkunftskosten vorenthalten. Zusammengenommen waren dies rund 16 Millionen Euro, die auf Kosten der Armen in Wuppertal eingespart wurden. Die Sozialbehörden erkennen mit dem seit 1. März 2017 geltenden Wuppertaler Mietspiegel endlich höhere Mieten an. Diese sind sogar rückwirkend bis Januar 2016 zu berücksichtigen. Der Erwerbslosenverein Tacheles fordert daher die Verwaltung auf, im Rahmen ihrer Überprüfung, Korrektur und Nachzahlung von Amtswegen den von der Rechtsprechung gewiesenen höheren Wohngeldtabellenwert plus Zuschlag anzuwenden:

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Kinderarmut in Wuppertal

Eine Meldung erschüttert das Tal – zumindest für einen halben Tag: Ein Drittel der Kinder in Wuppertal sind arm. So die Bilanz einer Studie der Bertelsmann Stiftung, die nicht gerade als kapitalismuskritisch bekannt ist. Selbst die WZ fragt: „Wo bleibt der Aufschrei?“. Die Wuppertaler Rundschau kommentierte „Worte, Worte, immer nur Worte“. Aber jetzt herrscht endlich wieder Ruhe – bis zum nächsten Wahlkampf. Die Meldungen zur Kinderarmut kennen wir seit Jahren, die darauffolgenden Versprechen ebenso. Vor knapp zehn Jahren, im Jahr 2007 stellten Die Grünen im Wuppertaler Stadtrat eine Anfrage zur Kinderarmut

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Primark am Döppersberg – ein Schandfleck

Der Grundstein wurde symbolisch am 9. November gelegt. Bei einem Blick auf die Baustelle am Döppersberg fällt schon heute der große Komplex für die künftige Filiale von Primark auf. 2014 hatte die Stadt Wuppertal ein Grundstück in Toplage zu verkaufen. Ein Investor wurde gesucht und gefunden. Der Käufer brachte Primark als Ankermieter mit. Primark ist einer von mehreren Textilkonzernen, der durch skandalöse Arbeitsbedingungen bei der Herstellung in Asien mit dem Verkauf von Billigtextilien in der westlichen Welt sehr große Gewinne macht. In den Filialen herrscht Niedriglohnniveau, es gibt keine Branchentarifverträge,

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Döppersberg: Freie Fahrt für Investoren

Je höher sich der Investorenkubus in den Himmel reckt, desto deutlicher wird es, welches Gebäude den „neuen Döppersberg“ dominieren wird. Es ist der Klotz der Billigtextilkette Primark. Es ist und bleibt ein Skandal, dass am Eingangstor der Stadt, „in der Friedrich Engels geboren wurde, in der Adolf Kolping wirkte und in der das Elberfelder Fürsorgemodell entstanden ist“ (Kardinal Rainer Maria Woelki), Primark die Besucher*innen empfängt. Primark steht wie kaum ein anderes Unternehmen für „Manchesterkapitalismus“. Als Manchesterkapitalismus bezeichnet man das Wirtschaftssystem, das für extreme Ausbeutung von Arbeiterinnen und Arbeitern während der

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