Primark am Döppersberg – ein Schandfleck

Veröffentlicht von

Der Grundstein wurde symbolisch am 9. November gelegt. Bei einem Blick auf die Baustelle am Döppersberg fällt schon heute der große Komplex für die künftige Filiale von Primark auf. 2014 hatte die Stadt Wuppertal ein Grundstück in Toplage zu verkaufen. Ein Investor wurde gesucht und gefunden. Der Käufer brachte Primark als Ankermieter mit.

Primark ist einer von mehreren Textilkonzernen, der durch skandalöse Arbeitsbedingungen bei der Herstellung in Asien mit dem Verkauf von Billigtextilien in der westlichen Welt sehr große Gewinne macht. In den Filialen herrscht Niedriglohnniveau, es gibt keine Branchentarifverträge, dafür flächendeckend Video-Überwachung. Gewerkschafter*innen werden verfolgt. Brände und Gebäudeeinstürze vor Ort in Bangladesch und Pakistan lösten Entsetzen auch bei uns aus und wurden von der Initiative KPri (Kein Primark am Döppersberg) thematisiert.

Aber die Konsument*innen gewinnen beim Kauf von Schnäppchen offensichtlich das Glücksgefühl: „Ich kann mir was leisten und gehöre dazu!“ Die braune Papiertüte für die Einkäufe täuscht den Kunden auch noch ökologische Standards vor. Das Geschäftsmodell von Primark hat sich bewährt. Der Umsatz der letzten Jahre hat sich verdoppelt und der Gewinn verdreifacht. Der Freihandel hat sich für Primark ausgezahlt.  

Der Beitrag ging FaktenCheck:WUPPERTAL als Leserbrief zu. Sigrid Nasserie ist aktiv bei Attac-Wuppertal und KPri (Kein Primark am Döppersberg)