Monsanto-Tribunal

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Vom 14. bis 16. Oktober waren rund 30 Bauern, Landwirtschaftsexperten und Eltern kranker Kinder zum Monsanto-Tribunal nach Den Haag gereist. Dort wurden sie von fünf international renommierten Richterinnen und Richtern aus fünf Ländern als Zeugen angehört. Sie beschuldigten Monsanto, die menschliche Gesundheit gefährdet, Böden und Pflanzen zerstört wie auch Rechte von Bauern missachtet zu haben. Zudem habe der Konzern immer wieder Individuen und Institutionen unter Druck gesetzt.

Bei dem Tribunal handelt es sich nicht um ein normales juristisches Verfahren, sondern um einen symbolischen Gerichtsprozess. 750 Menschen aus 30 Ländern waren in Den Haag versammelt. Monsanto selbst hatte eine Einladung abgelehnt und in einem offenen Brief von einem Scheinprozess gesprochen, bei dem das Ergebnis von vornherein feststehe.

Ergebnis des Tribunals ist es u.a., dass bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, ein Rechtsgutachten über die Schäden an Umwelt und Gesundheit vorgelegt wird, für die Monsanto verantwortlich gemacht wird. Das Gutachten soll helfen, dass Verbrechen gegen die Umwelt unter dem Begriff Ökozid zukünftig Eingang in das internationale Strafrecht finden. Zudem soll es eine sorgfältig dokumentierte Grundlage für ordentliche Gerichtsverfahren gegen Monsanto und ähnliche Chemiekonzerne bieten. Allein in Brasilien gibt es jährlich 400.000 Fälle von Vergiftungen und 4.000 Tote, die auf den Einsatz von Pestiziden zurückzuführen sind.