Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter für Klimaschutz
von Beatrix Sassermann
Aufgrund des alarmierenden Klimawandels sind heiße Diskussionen um den Braunkohletagebau entbrannt. Politiker erklimmen rhetorische Höhen auf Klimagipfeln. Gewerkschaften sind besorgt um Arbeitsplätze. Anwohner müssen riesigen Kratern weichen. Klimaaktive besetzen Bagger.
Besonders der letzte Umstand hat im vergangenen Jahr die Gewerkschaft IG BCE auf den Plan gerufen. Sie zog mit der aggressiven Kampagne „Schnauze voll“ und dem Totschlagargument „Arbeitsplätze erhalten“ gegen das KlimaCamp in der Nähe des Braunkohle-Tagebau Garzweiler II zu Felde
Als Reaktion darauf bildete sich die Initiative Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter für Klimaschutz. Sie möchte das Augenmerk darauf lenken, dass es unverantwortlich ist, zerstörerische Arbeitsplätze zu verteidigen, die es in absehbarer Zeit ohnehin nicht mehr geben wird. Selbstverständlich müssen für die Beschäftigten und die Regionen zukunftsfähige Alternativen geschaffen werden.
Dies ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und darf nicht den Konzernen überlassen werden, auch wenn ihnen ihre Lieblingsgewerkschaft IG BCE zur Seite steht. Ver.di macht sich etwas mehr Gedanken und hat den schnellstmöglichen Ausstieg aus der Kohle beschlossen. Aber wie soll das gehen? Gewerkschaften, Beschäftigte, Anwohner, Unternehmer, Politiker, Fachleute und die kompetente Zivilgesellschaft sollten umgehend zusammenkommen und sich dieser Herausforderung annehmen, damit nicht, wie so oft, die „kleinen Leute“ die Zeche zahlen.
Die Initiative Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter für Klimaschutz wird sich einmischen und auch auf dem KlimaCamp vom 19.-29. August im Rheinland vertreten sein. Das nächste Treffen der Initiative findet am 31. Mai um 15 Uhr in der Hoeftstr. 4 in 42103 Wuppertal statt. Klimabewegte Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter sind herzlich willkommen.
Beatrix Sassermann ist aktiv in der Initiative und bei der Basisinitiative Solidarität (BaSo)